Wie wechsel ich als Selbstständiger in die private Krankenversicherung?

Was du über Voraussetzungen, Fristen und den Ablauf wissen solltest – klar erklärt und leicht umzusetzen.

 

Alle Infos im Überblick

Der Wechsel in die private Krankenversicherung – einfacher als viele denken

Wenn du hauptberuflich selbstständig bist, darfst du jederzeit in die private Krankenversicherung wechseln. Anders als Angestellte musst du keine Einkommensgrenze überschreiten. Trotzdem gibt es ein paar wichtige Schritte und Fristen, die du beachten solltest – damit der Wechsel reibungslos verläuft und du keinen unnötigen Beitrag zahlst.

Voraussetzungen für den Wechsel

Du bist hauptberuflich selbstständig

Sobald du nicht mehr in einem sozialversicherungspflichtigen Angestelltenverhältnis stehst, darfst du in die private Krankenversicherung wechseln. Das gilt unabhängig von deinem Einkommen oder deiner Branche.

Du bist gesundheitlich versicherungsfähig

Vor Abschluss prüft die PKV deine Gesundheit. Vorerkrankungen können zu Zuschlägen oder Ablehnung führen – deshalb ist eine anonyme Risikovoranfrage vorab empfehlenswert.

Du kündigst deine gesetzliche Krankenkasse fristgerecht

Die Kündigung erfolgt immer zum Ende des übernächsten Monats – aber nur, wenn du bereits eine Bestätigung deiner neuen PKV hast.

Der Wechselprozess Schritt für Schritt erklärt

Schritt 1: Anonyme Risikovoranfrage

Du reichst deine Gesundheitsdaten anonym bei mehreren Anbietern ein. So erfährst du vorab, ob Zuschläge drohen oder ein Anbieter ablehnen würde – ohne dass du Akteneinsicht riskierst.

Schritt 2: Tarifvergleich und Auswahl

Jetzt wählst du den Tarif, der zu deinem Bedarf passt – ambulant, stationär, Zahn, mit oder ohne Rückerstattung. Achte auf langfristige Beitragsentwicklung und Leistung.

Schritt 3: Antrag und Annahme durch die PKV

Der Antrag wird digital eingereicht. Wird er angenommen, erhältst du eine Bestätigung zur Vorlage bei deiner GKV.

Schritt 4: Kündigung der gesetzlichen Krankenkasse

Mit dieser Bestätigung reichst du deine Kündigung bei der GKV ein. Nach zwei Monaten endet die Mitgliedschaft – und du startest in der PKV.

Dokumente, die du brauchst

Diese Unterlagen solltest du bereithalten

  • Nachweis deiner Selbstständigkeit (z. B. durch Gewerbeanmeldung)

  • Mitgliedsbescheinigung deiner GKV (Versichertenzeiten)

  • Angaben zu Gesundheitsfragen (für die Risikovoranfrage)

  • Bankverbindung, ggf. Steuer-ID

Häufige Fehler beim Wechsel vermeiden

Diese Stolperfallen kosten viele Selbstständige unnötig Geld

Du kündigst die GKV, bevor du eine Annahme hast

Die gesetzliche Krankenkasse akzeptiert die Kündigung nur mit Versicherungsnachweis.

Du machst keine Risikovoranfrage

Kommt es zur Ablehnung oder Zuschlägen, ist dein Antrag bereits „verbrannt“ – und du musst reagieren.

Du wählst den billigsten Tarif ohne Prüfung

Schlechte Leistungen, hohe Eigenbeteiligung und schlechte Beitragsentwicklung im Alter können die Folge sein.

Besser: Strukturiert vorgehen, anonym vorprüfen lassen und den Tarif nach deinen Bedürfnissen auswählen.

Reales Beispiel aus der Praxis

Ein 43-jähriger IT-Berater aus München ist seit Januar selbstständig. Nach einer anonymen Risikoprüfung erhielt er Angebote von drei Versicherern. Er entschied sich für einen Tarif mit stationärem Komfort, Chefarztbehandlung und Zahnschutz – Beitrag: 460 Euro monatlich. In der GKV hätte er 960 Euro gezahlt.

Weil er 2023 keine Leistungen einreichte, erhielt er 720 Euro als Rückerstattung.

Fazit: So gelingt der Wechsel ohne Risiko

Ein gut geplanter Wechsel bringt dir mehr Leistung und finanzielle Freiheit

Als Selbstständiger hast du das Recht, deine Gesundheitsversorgung selbst zu gestalten – und das solltest du nutzen. Wenn du strukturiert vorgehst, eine Risikovoranfrage stellst und die richtige Tarifwahl triffst, gelingt der Wechsel reibungslos. Und das Beste: Du bestimmst, was du brauchst – statt pauschal für etwas zu zahlen, das du kaum nutzt.

FAQ – Häufige Fragen zum PKV-Wechsel

Hier beantworten ich die häufigsten Fragen zu PKV und Leistungen.

Ja – sobald du hauptberuflich selbstständig bist, kannst du die gesetzliche Krankenkasse verlassen und privat versichert werden.

 

In der Regel vier bis sechs Wochen – abhängig vom Versicherer und deiner GKV.

 

Dann lohnt sich besonders die anonyme Voranfrage. Nicht alle Anbieter bewerten Gesundheitsdaten gleich – durch Vergleich lassen sich viele Nachteile vermeiden.

 

Ja. Ehepartner und Kinder können bei der PKV mitversichert werden – mit eigenen Verträgen, aber oft sehr günstig. Mehr dazu findest du auf der Seite PKV mit Kind.