Warum diese Diskussion plötzlich wieder an Fahrt gewinnt
Die gesetzliche Krankenversicherung steht finanziell unter Druck. Viele Krankenkassen haben zuletzt ihre Zusatzbeiträge erhöht, weil große Defizite entstanden sind. Jetzt wird ein Vorschlag laut, der für viele Gutverdiener direkte Folgen hätte. Es geht darum, ob Menschen mit hohem Einkommen künftig deutlich mehr in die GKV einzahlen sollen.
Was genau geplant ist
Konkret geht es um die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze. Sie legt fest, bis zu welchem Einkommen Krankenkassenbeiträge fällig sind. Alles, was darüber liegt, bleibt beitragsfrei. Der neue Vorschlag sieht vor, diese Grenze von derzeit etwa 5.500 Euro brutto im Monat auf rund 8.000 Euro anzuheben. Das entspricht dem Niveau der Rentenversicherung.
Wenn das kommt, müssten deutlich mehr Einkommensanteile beitragspflichtig werden. Das hätte direkte Auswirkungen auf das Nettoeinkommen vieler Angestellter und Selbstständiger.
Wer betroffen wäre und was das kostet
Fast 30 Prozent der Vollzeitbeschäftigten verdienen heute schon so viel, dass sie von dieser Änderung betroffen wären. Beispielrechnungen zeigen, wie spürbar die Mehrbelastung wäre:
Ein Single mit 6.000 Euro brutto müsste rund 400 Euro im Jahr zusätzlich zahlen. Bei 7.000 Euro brutto wären es schon über 1.000 Euro mehr. Eine Familie mit zwei Kindern und einem Bruttoeinkommen von 7.500 Euro hätte fast 1.700 Euro weniger netto pro Jahr zur Verfügung.
Die Positionen in der Politik
Während SPD, Grüne und Sozialverbände eine Anhebung der Grenze befürworten, lehnt die Union den Vorschlag ab. Dort heißt es, Arbeit würde dadurch unnötig verteuert und der Standort Deutschland geschwächt. Statt neuer Belastungen solle man das System effizienter machen und Kosten senken. Innerhalb der Bundesregierung ist also keine Einigkeit in Sicht.
Welche Optionen bleiben
Wer gut verdient und gleichzeitig gesund ist, stellt sich zwangsläufig die Frage, ob die gesetzliche Krankenversicherung überhaupt noch die beste Lösung ist. Denn in der privaten Krankenversicherung richtet sich der Beitrag nicht nach dem Einkommen. Stattdessen zählen Alter, Gesundheitszustand und der gewünschte Leistungsumfang.
Gerade für Gutverdiener kann sich ein Wechsel in die PKV lohnen. Die Ersparnis im Vergleich zur GKV kann über die Jahre schnell vierstellige Summen erreichen. Gleichzeitig profitieren viele von besseren Leistungen und kürzeren Wartezeiten.
Fazit
Es sieht ganz danach aus, dass sich für viele Versicherte mit hohem Einkommen in nächster Zeit etwas ändern könnte. Wer von höheren GKV Beiträgen betroffen wäre, sollte sich jetzt mit dem Thema PKV beschäftigen. Es kann sich lohnen, die Möglichkeiten frühzeitig zu prüfen und sich unabhängig beraten zu lassen.
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Häufige Fragen zum Thema
Was ist die Beitragsbemessungsgrenze?
Die Beitragsbemessungsgrenze legt fest, bis zu welchem Einkommen Beiträge zur Krankenversicherung gezahlt werden. Einkommen darüber bleibt beitragsfrei.
Warum soll sie erhöht werden?
Um die Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung langfristig zu sichern, soll ein größerer Teil des Einkommens zur Berechnung herangezogen werden.
Wer wäre betroffen?
Alle, die heute schon über 5.500 € brutto im Monat verdienen – also etwa 30 % aller Vollzeitbeschäftigten.
Was bedeutet das für mein Netto?
Je nach Einkommen können zwischen 400 € und 1.700 € im Jahr zusätzlich an Beiträgen anfallen.
Ist die PKV eine sinnvolle Alternative?
Gerade für Gutverdiener mit gutem Gesundheitszustand kann die PKV finanziell und leistungstechnisch vorteilhafter sein.